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Gewitter auf dem Golfplatz
Infos und Verhaltenstipps für deine Sicherheit
(18.10.2024) Jährlich blitzt es bis zu zwei Millionen Mal in Deutschland, am häufigsten im Juni. Wenn ein Unwetter heranzieht, heißt es gut hinhören: Nicht um zu zählen, wie weit das Gewitter noch entfernt ist (Faustregel: Sekunden zwischen Blitz und Donner geteilt durch drei gleich in etwa die Entfernung). Es könnte nämlich sein, dass dein Golfclub das Signal gibt, den Platz zu räumen, sofort eine Schutzhütte aufzusuchen oder sich anderweitig sicher unterzustellen.
Gewitter auf dem Golfplatz sind gefährlicher als manche denken
Den wenigsten ist bekannt, dass selbst bei 30 Sekunden Abstand zwischen Blitz und Donner ein Blitz in nächster Nähe einschlagen kann, noch bevor es richtig "unwettert".
Statistisch gesehen sind Golferinnen und Golfer sogar besonders gefährdet. In den USA ist jedes fünfte Blitzopfer eine Golferin oder ein Golfer. Dem Deutschen Golf Verband (DGV) ist das Thema so wichtig, dass er im November 2020 ein fünfseitiges Merkblatt dazu herausgegeben hat. Darin heißt es unter anderem: "Achten Sie besonders auf Kinder auf dem Platz."
Wo schlagen Blitze ein?
Einschlagsgefährdet ist meist die höchste Erhebung. Auf dem Golfplatz kann das durchaus eine Golferin oder ein Golfer auf Fairway oder Grün sein.
Was tun, wenn ein Gewitter droht?
Erkundige dich am besten schon vor deiner Startzeit nach der voraussichtlichen Wetterlage oder schaue in eine Wetter-App. Bist du noch nicht gestartet, gehe besser nicht auf den Platz und sprich dich mit dem Clubsekretariat ab. Das gilt vor allem für bezahlende Greenfee-Spielerinnen und -Spieler auf auswärtigen Golfplätzen.
Bist du privat unterwegs, darfst du (nach den Golfregeln) deine Golfrunde vorzeitig abbrechen, wenn du eine "Blitzgefahr als gegeben" ansiehst. Es liegt also in deiner Entscheidung und Verantwortung, ob du weiterspielst oder nicht. Sei hier lieber vorsichtiger als zu ehrgeizig, um am vorletzten Loch auf dem Grün nicht doch noch von einem Blitz "erwischt" zu werden.
Bei Turnieren achtet die Spielleitung auf Wetterumschwünge. Sie unterbricht in der Regel ein laufendes Turnier, wenn es gefährlich wird. Ein langer Signalton bedeutet dann "Sofortige Unterbrechung", drei aufeinanderfolgende Töne "Normale Unterbrechung" und zwei kurze Signaltöne "Spiel wird wieder aufgenommen".
Richtig handeln bei Gewitter
Auf vielen Golfanlagen stehen mittlerweile Blitzschutzhütten. Suche sie sofort auf, wenn du es nicht bis ins Clubhaus schaffst. Unterschätze die Wege auf einem Golfplatz nicht, vor allem bei Bahnen, die weiter entfernt vom Clubhaus liegen.
Auch wenn es schwerfällt: Lass' im Gefahrenfall deine Golfausrüstung zurück. Sie ist bei Gewitter sogar eine Gefahrenquelle. Schlägt ein Blitz darin ein, kannst du dich beispielsweise an den Eisen verbrennen. Außerdem kann, wie von einem Baum in unmittelbarer Nähe, auch von ihr bei einem Einschlag die Energie des Blitzes auf dich überspringen. Halte daher, soweit möglich, von Bäumen und Ausrüstung einige Meter Abstand. Apropos Bäume: Abgesprengte Teile eines Baumes sind wie kleine Pfeile und können dich durch Splitter erheblich verletzen.
Konntest du keinen sicheren Ort erreichen, gehe in die Hocke oder lege dich flach auf den Boden und schütze dich solange, bis das Gewitter sicher abgezogen ist. Blitze schlagen meist in hohe Objekte, wie Stromleitungsmaste, ein. Berühre keine Metallgitter oder dergleichen. Metall leitet gut.
Im Notfall
Wird doch jemand vom Blitz getroffen, ruf' sofort mit dem Notruf 112 den Rettungsdienst und leiste Erste Hilfe. Du kannst deine Flightpartnerin oder deinen Flightpartner unbesorgt nach einem Blitzeinschlag anfassen.
Weltblitzschutztag
Den gibt es tatsächlich, immer am 28. Juni. Und zwar seit dem Jahr 2016, nachdem fünf Jahre zuvor in Uganda (Afrika) insgesamt 18 Kinder bei einem Blitzeinschlag tragisch umgekommen waren. Ihr Schulgebäude, in dem sie sich sicher fühlten, hatte kein Blitzschutzsystem.
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